Aus westlicher Sicht
Der Blick auf Krankheit und Gesundheit ist bestimmt durch die Zerlegung des Menschen in seine einzelnen Bestandteile Körper, Geist und Seele. Diese drei Daseinsbereiche werden weitgehend isoliert betrachtet. Auch Körperbereiche und -funktionen werden zerlegt und von den verschiedenen Fachdiziplinen und deren Fachärzten bearbeitet.
Dabei werden wir erst als krank angesehen, wenn wir körperlich oder seelisch nicht mehr in der Lage sind, unser gewohntes, arbeitsames Leben zu führen. Störungen des Befindens gelten noch nicht, dabei sind Schmerzen, Spannungen und Missstimmungen, die unsere Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, oft lange Zeit vor einer körperlich nachweisbaren Erkrankung vorhanden.
Aus TCM Sicht
Eine der Stärken der TCM besteht darin, dass sie nicht nur die Behandlung von Krankheiten umfasst. Einen ebenso wichtigen Teil der Medizin bilden die verschiedenen Methoden zur Gesundheitserhaltung des Menschen. Der Patient wird vom Arzt angeleitet, schwächelnde und auf Dauer krank machende Verhaltensweisen und Einflüsse zu vermeiden. Dieser präventive Charakter ist einer der grossen Schätze der chinesischen Medizin.
Ein ungehinderter Fluss der Lebensenergie Qi ist aus Sicht der TCM die Voraussetzung für Leben und Gesundheit. Aber nicht nur im Inneren des Menschen sollte es keine Blockaden oder unangenehme Fülle- bzw. Leereszustände geben. Auch nach aussen hin in Bezug zu seiner Umwelt, zu Gesellschaft wie zur Natur, sollte es reibungsloses Miteinander die Harmonie des Menschen garantieren.
Die chinesische Medizin lehrt deshalb, die eigene Gesundheit aufmerksam zu pflegen und somit Krankheiten vorzubeugen.